Marder gehören zu den häufigsten tierischen Störenfrieden rund ums Haus. Sie sind dämmerungsaktive Einzelgänger, die sich durch kleinste Spalten zwängen können und dabei Schäden anrichten, die richtig teuer werden können. Ob Motorraum, Dachboden oder Hühnerstall – wenn sich ein Marder einnistet, ist schnelles Handeln gefragt. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Marder erkennen, effektiv vertreiben und nachhaltig fernhalten können – ganz ohne Tierquälerei, aber mit wirkungsvollen Methoden.

So sieht der Steinmarder aus – heimlich, flink und clever
Den Steinmarder bekommt man nur selten zu Gesicht. Obwohl er gern in der Nähe von Menschen lebt – zum Beispiel in Dörfern oder Städten – zeigt er sich kaum. Denn er ist nachtaktiv und verlässt sein Versteck meist nur in der Dämmerung oder im Dunkeln.
Der Steinmarder ist etwa so groß wie eine Hauskatze. Sein Körper ist lang und schlank, die Beine eher kurz. Er trägt ein braunes Fell und hat am Hals einen auffälligen weißen Fleck. Sein Verwandter, der Baummarder, hat stattdessen einen gelblichen Kehlfleck.
In Europa ist der Steinmarder weit verbreitet. Nur in Skandinavien und auf den britischen Inseln lebt er nicht.
Steinmarder sind neugierig, lernfähig, sehr clever und haben ein gutes Gedächtnis. Von Mardermüttern weiß man, dass sie ihrem Nachwuchs gezielt beibringen, wie sie sich in ihrer Umgebung zurechtfinden. In den 1970er-Jahren entdeckten einige Tiere, dass Motorräume von Autos ideale Unterschlüpfe sind – warm, sicher und geschützt. Dieses Wissen wurde von Tier zu Tier weitergegeben. Vom Schwarzwald und Berlin ausgehend breitete sich das Verhalten aus, bis Automarder schließlich ein flächendeckendes Problem waren.
Der Grund: Marder sind Reviertiere. Wenn ein Tier Duftmarken im Motorraum eines Autos hinterlässt, passiert meist erstmal nichts. Wird das Auto aber später in ein anderes Revier gefahren, in dem ein fremder Marder wohnt, kann es Ärger geben. Der neue Marder wittert den „Eindringling“ und geht aggressiv gegen Kabel, Schläuche oder Dämmmaterial vor – der Beginn vieler Marderschäden.
Auto vor Marderschaden schützen
Marderbisse im Motorraum sind ein weit verbreitetes Problem – vor allem in ländlichen und stadtnahen Regionen. Typische Anzeichen: durchgebissene Zündkabel, beschädigte Dämmmatten oder Kühlwasserschläuche. Die Schäden können mehrere hundert Euro kosten, ganz abgesehen von der Gefahr eines Motorausfalls während der Fahrt.
Was hilft gegen Marder im Auto?
- Motorwäsche: Bevor Sie andere Maßnahmen ergreifen, sollte der gesamte Motorraum sorgfältig gereinigt werden. Marder markieren ihr Revier mit Duftstoffen. Werden diese entfernt, müssen die Tiere ihre territorialen Konflikte nicht mehr in ihrem Fahrzeug austragen.
- Ultraschallgeräte: Diese senden hochfrequente Töne aus, die für den Menschen unhörbar, für Marder jedoch extrem störend sind. Hochwertige Geräte geben Signale mit wechselnder Frequenz ab und senden stoßweise aus, damit sich die Tiere nicht daran gewöhnen.
- Elektroschockplatten: Diese funktionieren ähnlich wie ein Weidezaun. Sobald der Marder das behandelte Areal betritt, erhält er einen kurzen, ungefährlichen Stromimpuls – effektiv und nachhaltig.
- Maschendraht oder Gitter: Wer keinen Strom oder Ultraschall einsetzen möchte, kann mechanisch verhindern, dass Marder überhaupt unter das Auto gelangen. Statt Hasendraht empfehlen wir Mardergitter aus Kunststoff, da sich diese praktisch zusammenfalten und im Kofferraum verstauen lassen. So ist Ihr Auto auch auf Reisen geschützt.
Tipp: Marderschäden am Auto sind nicht automatisch von der Kfz-Versicherung gedeckt. Prüfen Sie Ihre Police oder ergänzen Sie diese entsprechend.
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Marder auf dem Dachboden loswerden
Kratzgeräusche in der Nacht, Kotspuren und übler Geruch – ein Marder auf dem Dachboden ist nicht nur störend, sondern kann auch Dämmmaterial zerstören, Kabel annagen und Parasiten einschleppen.
So vertreiben Sie Marder aus dem Dach:
- Lärm und Licht: Marder mögen es ruhig und dunkel. Regelmäßige Störungen durch Lichtquellen oder Radios können den Untermieter vertreiben.
- Ultraschallgeräte für Innenräume: Diese können im Dachboden installiert werden und arbeiten rund um die Uhr.
- Professionelle Vergrämung: In hartnäckigen Fällen helfen Kammerjäger oder spezialisierte Schädlingsbekämpfer.
- Zugänge abdichten: Der wichtigste Schritt nach erfolgreicher Vertreibung: Finden Sie alle Einstiegslöcher (oft nur faustgroß!) und verschließen Sie diese mit Gitter, Blech oder Zement – am besten in der Nacht, während der Marder unterwegs ist. Abwehrgürtel mit Spikes oder ein Marderschild sichern das Fallrohr. Die Tiere nutzen es häufig, um daran zum Dachboden hochzuklettern.
Achtung: In Deutschland stehen Steinmarder unter dem Jagdrecht. In einigen Bundesländern dürfen sie nicht gefangen oder getötet werden – Vertreibung und Prävention sind in diesen Fällen der richtige Weg. Informieren Sie sich über die Regelungen in Ihrem Bundesland, bevor Sie Fallen aufstellen.
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Vertreiben von Mardern im Garten
Auch im Garten fühlen sich Marder wohl – besonders, wenn dort Obstbäume, Kompost oder leicht zugängliche Gartenhäuser sind. Manchmal nutzen sie Gartenbereiche nur als Durchgangsrevier zum Dachboden oder Hühnerstall. Besonders ärgerlich ist es, wenn Marder Vogelnester und Nistkästen plündern.
Maßnahmen gegen Marder im Außenbereich:
- Geruchsbarrieren: Hausmittel wie Hundehaare, WC-Steine, Chili oder Essig gelten als abschreckend – allerdings oft nur kurzfristig.
- Bewegungsmelder mit Licht oder Wasser: Automatische Lichtblitze oder Wasserspritzer wirken auf viele Marder abschreckend.
- Ultraschall-Abwehrgeräte für den Garten: Diese arbeiten witterungsbeständig und decken größere Flächen ab. Wichtig ist die richtige Platzierung entlang der typischen Laufwege.
- Keine offenen Futterquellen: Katzenfutter, Fallobst oder Vogelfutter ziehen Marder an. Entfernen Sie alles, was für Wildtiere interessant sein könnte.
- Nester und Nisthilfen schützen: Kletterbarrieren und Abwehrgürtel, die an Bäumen angebracht werden erschweren das Erreichen der Nester – hier bereiten nicht nur Marder, sondern auch Katzen Probleme.
Profi-Tipp: Markieren Sie neuralgische Punkte im Garten mit sandgefüllten Schalen. So erkennen Sie an den Spuren, ob und wo sich der Marder regelmäßig bewegt.
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Hühner vor Mardern schützen
Für Hühnerhalter ist der Marder ein echter Alptraum: Er ist in der Lage, enge Maschen zu durchdringen und zeigt keine Gnade – oft tötet er mehr Tiere, als er frisst.
Sicherer Schutz für Hühner und Stall:
- Mardersichere Ställe: Achten Sie auf stabile Bauweise, kleine Lüftungsöffnungen (max. 2 cm) und doppelte Verriegelung.
- Stall abends schließen: Marder sind nachtaktiv. Der Stall sollte mit Einbruch der Dämmerung vollständig gesichert sein.
- Elektrischer Weidezaun: Eine bewährte Lösung, besonders für Freilaufgehege. Der Stromschlag hält auch andere Raubtiere fern.
- Wildkameras: Sie liefern wertvolle Hinweise über Uhrzeit und Häufigkeit der Besuche.
- Abwehrgeräte mit Licht und Ultraschall: Schützen Sie den Bereich um den Stall mit Abwehrgeräten. Blaues Licht oder helles Blitzlicht erschrecken den Marder und können ihn vom Stall fernhalten. Ultraschall-Tiervertreiber machen den Aufenthalt in der Nähe unangenehm.
Wichtig: Schon ein einziger ungesicherter Spalt kann dem Marder Zugang verschaffen. Gehen Sie bei der Stallprüfung sorgfältig vor.

Fazit: Marder vertreiben – Kombination ist der Schlüssel
Marderabwehr funktioniert am besten durch eine Kombination aus:
- mechanischer Sicherung,
- elektrischen oder akustischen Abschrecksystemen,
- konsequenter Reinigung,
- sowie der Beseitigung von Anreizen.
Ob Sie Ihr Auto schützen, den Dachboden befreien oder Ihre Hühner sichern wollen – mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der Marder vertreiben, bevor er zum echten Problem wird. Achten Sie auf tierfreundliche Methoden und handeln Sie frühzeitig – denn Prävention ist immer einfacher als Vertreibung.
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Häufige Fragen
Der warme Motorraum bietet dem Marder einen geschützten Rückzugsort – besonders in kalten Nächten. Zusätzlich fühlen sich Marder oft durch Duftmarken von Rivalen provoziert, was zu sogenannten „Beißattacken“ führt. Deshalb ist es wichtig, fremde Gerüche regelmäßig zu entfernen und den Motorraum gegebenenfalls mit Marderschutzgittern oder -matten zu sichern.
Marder sind in der Regel scheu und greifen Menschen nicht an. Allerdings können sie durch ihre Aktivitäten Schäden verursachen – z. B. im Auto (Kabelbisse), am Haus (zerstörte Dämmung) oder durch Krankheitserreger im Kot. Die Gefahr liegt also eher in Sach- und Hygieneschäden.
Zu den klassischen Hausmitteln zählen:
- Hundehaare oder Hunde-Urin,
- stark riechende Seifen oder Essig,
- Mottenkugeln (Vorsicht: gesundheitsschädlich!),
- menschlicher Urin (wenig praktikabel), Chili- oder Pfefferspray.
Die Wirkung dieser Hausmittel ist meist kurzfristig und lässt nach, sobald sich der Marder daran gewöhnt hat.
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